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1. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 339

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
3sn gar kein Ende nehmen; viele Bauern verfaulten in den liefen Burgverließeu, oder verhungerten in den Zwingern, wo man sie zusammengesperrt hatte. Während dieser Schlächtereien in Süddeutschland hatte der schon genannte Thomas Münzer die hessischen und sächsischen Bauern in Aufruhr gebracht. Er verkündete ein neues christliches Reich; die Heiligen sollten die Erde erobern darum werde Gott ihnen beisiehen mit Wundern und Zeichen. Tausende von armen Leuten ließen sich bethüren und folgten ihm ins Feld. Der Landgraf Philipp von Hessen zog gegen die fast waffenlosen, unseligen Geschöpfe. Mün- zer verhieß ein Wunder, und da sich gerade ein Regenbogen erhob, glaubten sie ihm. Die Kanonenkugeln schlugen ein, aber jene glaubten, die Wegge- rissenen gehören eben nicht zu den Auserwählten. Als aber die Reiterei ein- sprengte, stoben sie auseinander und auch Münzer floh; dennoch schlachtete» die Soldknechtc 3000. Münzer wurde in Mühlhausen gefangen, grausam ge- foltert und dann hingerichtet. Bor seiner Hinrichtung beschwor er die anwesen- den Herren, sich der Bauern zu erbarmen; aber hatten diese die Bauern vorher mit Ruthen gezüchtigt, so geißelten sie dieselben jetzt mit Skorpionen. Drittes Kapitel. Der Kaiser gewinnt Italien durch die Schlacht von Pavia (1ssl.) Während dieses in Deutschland vorging, hatte der Kaiser mit Aufständen in Spanien und mit den Franzosen in Italien zu kämpfen. Der König Franz, seit den blutigen Tagen von Marignano sich für unüberwindlich haltend, wollte seine damals gewonnene Beute, Mailand und Genua, durchaus nicht loslassen. Im Fahre 1524 fiel er niit ehicm starken Heere in Italien ein und belagerte die Stadt Pavia, welche der Spanier Antonio de Leyva mit eben so viel Geschick- lichkeit als Ausdauer vertheidigte. Das kaiserliche Heer bestand aus Italienern und Spaniern unter Pescara und Q-uasto, und 15,000 deutsche Landsknechte hatte Georg von Frundsberg herbeigeführt. Das Heer litt Mangel an Lebens- mitteln und die Feldherren hatten kein Geld, um die Sold heischenden Schaaren zu befriedigen, welche auseinander zu laufen drohten. Darum beschlossen sie, M

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 393

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
393 Mnige. Nun waren noch 2 Ansprecher da, aber gerade die mächtigsten Fürsten -es Festlandes, Ludwig von Frankreich und Leopold von Oestreich. Ludwig warb für seinen Enkel Philipp, dessen Großmutter eine spanische Prinzessin gewesen, Leopold für seinen Sohn Karl, den Sohn der jüngern Schwester jener französischen Künigsbraut; ohnehin stammten das spanische und östreichische Herrscherhaus von Mar I. ab. Der französische Gesandte bewog den spanischen König, daß er den Philipp in seinem Testamente zum König ernannte und Ludwig rief aus: „nun gibt es keine Pyrenäen mehr." Er wollte damit sagen, nun sei Frankreich im Rücken gedeckt und könne kräftiger am Rhein auftreten. Aber Leopold anerkannte das Testament nicht, England und Holland traten auf seine Seite; zu Ludwig hielten Savoyen und zwei deutsche Fürsten, der Erzbischof von Köln und der Churfürst von Baiern. So begann 1701 der Krieg, in welchem zuerst eine neue Waffe, das Bajonet, angewandt wurde. Prinz Eugen und Marlborough. Schlacht von Höchstädt (13. August 1?04.) König Ludwig war alt und ließ sich von Weibern beherrschen, wie weiland König Salamo; er schickte Feldherrn aus, wie sie ihm die Frau Maintenon empfahl und seine tüchtigsten, Vendome, Villars und Catinat wurden nur be- rufen, wenn alles verloren war. Gegen ihn fochten 3 Helden: der Markgraf Ludwig von Baden, der das Reichsheer befehligte, der Prinz Eugen von Sa- voyen und der englische Herzog von Marlborough; diese beiden Namen wurden der Schrecken der Franzosen. Eugen eröffnete den Feldzug in Italien durch die Siege von Carpi und Chiari, während die Engländer unter Marlborough in den Niederlanden auftraten. Beide Feldherren vereinigten sich, um den Chur- fürsten von Baiern und die mit ihm verbundenen Franzosen anzugreifen; denn der Churfürst blieb verblendet und hatte die Feder weggeworfen, mit welcher er einen Vertrag unterzeichnen wollte, als ihm der Anzug der Franzosen unter Marschall Tallard gemeldet wurde. Nach einigen Tagen schlugen ihn die beiden Feldherren am Schellenberg bei Donauwörth, wo er sich verschanzt hatte. Doch konnte er sich noch mit Tallard vereinigen, und beide nahmen bei Höchstädt eine Stellung. Der Feind ließ nicht lange warten; am 13. August 1704 griff Eugen die Baiern und Marlborough die Franzosen an. Der Herzog hatte

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 394

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
394 leichtere Arbeit; denn die Franzosen hatten die Reiterei in das Mitteltreffen ge- stellt, welche Marlborough mit Geschütz und Fußvolk versprengte; nun war der eine Flügel der Franzosen abgeschnitten und warf sich bei 15000 Mann stark in das Dorf Blenheim; der Knäuel konnte sich rkicht bewegen und wurde von Marlborough so tüchtig beschossen, daß er sich gefangen gab. Viel hart- näckiger kämpften die Baiern; Eugen mußte seine Leute durch Sumpf und Morast, über Bäche und Gräben ins Feuer führen und konnte die Baiern nur mit der äußersten Anstrengung überwältigen, lieber 15000 Franzosen lagen auf dem Schlachtfelde, eben so viele waren mit ihrem Marschall gefangen und Ludwigs Größe war verblichen. Der Churfürst von Baiern entfloh nach Frankreich, das Land aber wurde von den Soldaten furchtbar mitgenommen. Da brach die Geduld des kräftigen Volksstammes; die Baiern empörten sich unter Anführung des Studenren Meindl; aber unweit München, bei Sendling, wurden die Bauern am Neusahrstag 1706 überfallen und bei 3000 nieder- gemetzelt. Die schlecht bewaffneten Haufen wagten noch ein Treffen, wurden aber geschlagen und Baiern wurde nun die Vorrathskammer der vereinigten -Heere. Schlachten bei Ramilies, Turin, Oudenarde, Malplaquet Doch die Kraft Frankreichs war durch eine Niederlage nicht erschöpft; im Jahr 1707 stunden 3 Heere im Felde, das eine am Rhein, ein zweites drang gegen die Niederlande vor und das dritte griff Italien an. Am Rhein siegte Villars über den Markgrafen von Baireuth bei Stollhofen, aber Marlborough schlug bei Ramilies in den Niederlanden den Marschall Villeroi, der sein Heer mit musterhafter Ungeschicklichkeit führte; es wurde versprengt, obwohl es so stattlich ausgesehen hatte, daß die Franzosen sagten, wenn sie diesmal besiegt werden, so dürfen sic sich vor Schande nimmer im Felde zeigen. Eugen ging vom Rhein in Eilmärschen nach Italien und war in Piemont, ehe die Fran- zosen nur erfuhren, daß er komme. Sie standen in einem festen Lager vor Turin; Eugen ließ ihnen keine Zeit sich zu besinnen, er stürnite es, in wenigen Stunden war es in seiner Gewalt lind die französische Armee vernichtet. Im folgenden Jahre kam Eugen vcm Marlborough zu Hilfe und sie be- siegten den Marschall Vendome bei Oudenarde in einer großen Schlackt. Jetzt

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 469

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
und in Zukunft Südbaiern heißen. Die Rache kochte im Stillen, und als im Frühjahre 1809 Oestreich zu den Waffen rief, da erhob sich ganz Lyrol, und die Baiern, welche im Lande als Besatzung lagen, wurden gctödtet oder ge- fangen. Einen Angriff der Franzosen und Baiern im Juni wiesen die Tyroler blutig zurück. Selbst als nach der Schlacht von Wagram die wenigen ostrei- chischen Truppen Tyrol räumten, vertheidigten die Tyroler ihr Bergland auf eigene Faust. Ihr oberster Anführer, der provisorische Kommandant von Tyrol war der fromme und tapfere Andreas Hofer, Sandwirth aus dein Pas- seyer Thal; ihm zur Seite stunden der heldenkühne Jos. Speckbacher und der kluge Kapuziner Haspinger; ihre Thalschaften führten in dem Kampfe der Wirthe Peter Kenmater, Peter Maier, Martin Schenk u. s. w. Der Mar- schall Lefebre, Herzog von Danzig, drang mit 40,000 Franzosen, Baiern und Sachsen von allen Seiten in das Land ein, aber die Bauern schlugen ihn Anfangs August in mehreren Gefechten vollständig; der Marschall entfloh, in einen gemeinen Reitermantel gehüllt, um von den Stutzern weniger aufs Korn genommen zu werden; kaum ein Drittheil des Heeres entkam nach Baiern. Aber bald drangen neue Massen von Baiern und Italien gegen das kleine Tyrol, das im Wienerfrieden dem Feinde überlassen werden mußte. Dringend forderte der Erzherzog Johann die Tyroler auf, den jetzt hoffnungs- losen Kampf aufzugeben, auch Hofer mahnte zur Niederlegung der Waffen, aber nicht alle Thäler gehorchten; die einen schlugen sich verzweifelt, und auch Hofer trat wieder zu den Kämpfenden, während andere sich entwaffnen ließen, und allmälig wurde jeder Widerstand im Blute der Tapfersten erstickt. Has- pinger und Speckbacher entkamen, letzterer unter unsäglichen Mühen und Ge- fahren, aber der treue Sandwirth, der sich in eine Alphütte geflüchtet hatte, wurde verrathen, gefangen und unwürdig mißhandelt. In Mantua wurde er auf Napoleons Befehl erschossen; er kniete nicht nieder, ließ sich die Augen nicht verbinden und kommandirte selbst: Feuer! Dörnberg, Schill, der Herzog von Braunschweig - Oels In Westphalen versuchte es Oberst Dörnberg, die Soldaten gegen die Franzosen zu führen; es mißlang und er konnte kaum entfliehen.

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 470

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
470 Preußen mußte während des Kampfes ruhig bleiben, denn es war zu sehr erschöpft, aber der Husarenoberst Schill führte sein Regiment über die Grenze; bald verstärkte sich seine Schaar auf einige Tausend; aber er wurde von den Dünen und Holländern in Stralsund eingeschlossen und fiel fechtend in den Straßen dieser Stadt. Seine gefangenen Waffenbrüder ließ Napoleon als Räuber erschießen. ' Der Sohn des unglücklichen Ferdinand von Vraunschweig, Wilhelm, hatte eine Schaar Männer geworben, die Todtenköpfe auf ihren Helmen tru- gen; mit diesen trat er in östreichische Dienste, um seinen Vater an Napoleon zu rächen. Nach der Schlacht von Wagram schlug er sich eben so kühn als glücklich durch viel stärkere Schaaren bis an die Nordsee durch, wo er sich in Elsfleth nach England einschiffte. So endeten diese einzelnen Versuche gegen die Riesenmacht Napoleons. Achtzehntes Kapitel. Er vernichtet den Kirchenstaat, gründet das Großherzogthum Frankfurt, vereinigt Holland mit Frankreich; die Mündungen der Schelde, Maas, des Rheins, der Ems, Weser, Elbe und Weichsel französisch. Bernadotte Kronprinz von Schweden. Nun schaltete er in Europa nach Belieben und zertrat, was ihm mißfiel, gerade wie vor ihm die republikanischen Gewalthaber, und Rußland, Oestreich und Preußen mit Polen gethan hatten. Dem Papste entriß er den Kirchenstaat mit den Allmachtsworten: „der Papst hat aufgchort, ein weltlicher Regent zu sein!" ihn selbst führte er gefangen nach Frankreich. In Deutschland stiftete er ein Großherzogthum Frankfurt, das vorläufig der Fürst Primas, Erzbischof Dalberg von Re- gensburg, erhielt, ihm sollte aber sein Stiefsohn Eugen folgen und das Fürstenthum aus seine Nachkommen vererben. Sein Bruder Ludwig, den er zum König von Holland gemacht hatte, wollte sein Königreich und Volk nicht den Planen seines Bruders aufopfcrn

6. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 483

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
48s kanischeu Ursprungs, mehrere raufend Meilen von Europa und Amerika, viele hundert von Afrika entfernt, wo er den 18. Okt., am Jahrestage der Schlacht von Leipzig ankam. Er trug sein Unglück würdig und ungebeugt, diktirte einigen Getreuen die Geschichte seiner Thaten und sagte einmal seufzend: „Ware ich Kaiser der Deutschen gewesen, so stürbe ich nicht auf diesem Felsen;" so ehrte er die Treue eines Volkes, das er dem Untergänge geweiht hatte. Er starb den 5. Mai 1821. Während Napoleon seinen letzten Kriegsgang vollendete, schlug auch sein Schwager Murat, der 1814 von ihm abgefallen war, wieder los; er rückte bis an den Po vor, aber die Oestreicher trieben sein feiges Heer in 6 Wochen durch ganz Italien herunter und ihn selbst aus dem Lande. Abermals Napoleon nach- ahmend landete er mit einer kleinen Schaar in Kalabrien, wurde aber in Pizzo gefangen und den 13. Okt. erschossen. Der zweite Pariserfrieden. 20. Nov. 1816. Det Wiener Cougreß. In diesem Frieden erhielt Frankreich die Grenze von 1790, mußte 700 Mill. Fr. Brandschatzung zahlen und 130000 Mann in 17 festen Plätzen 3 Jahre lang unterhalten; die geraubten Kunstschätze kamen aus dein Muse Napoleon wieder nach Rom, Florenz und Parma zurück. Durch diesen Frieden und den Wiener Kongreß erhielt das übrige Europa folgende Gestalt: Belgien und Holland wurden unter Wilhelm I. von Oranien zu einem Königreiche der vereinigten Niederlande geschaffen. Norwegen kam als eigenes Königreich an Schweden; Dänemarks König aber wurde als Herzog von Holstein und Lauenburg Mitglied des deutschen Bun- des. Piemont, Savoyen, Genua und die Insel Sardinien wurden zu einem Königreich Sardinien vereinigt. Rußland behauptete Polen und machte aus einem Deinen Theile ein eige- nes Königreich Polen mit konstitutioneller Verfassung. Die Stadt Krakau wurde mit etlichen Q-uadratmeilen eine eigene Republik. Der Papst erhielt den Kirchenstaat wieder; ebenso wurde das Königreich beider Sicilien wieder hergestellt; Napoleons Wittwe wurde Herzogin von Parma,

7. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 447

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
447 Der Krieg gegen die äußeren Feinde. So wurden die inneren Feinde zerschmettert und zu gleicher Zeit marfchir- len zahlreiche Armeen gegen Oestreicher, Preußen und Spanier und die andern vielnamigen Feinde, und auch hier sah Robespierre noch die ersten Triumphe der neuen Kriegsweise. Ein östreichisches Heer unter Koburg und Klairsait belagerte die Festung Maubeuge, ein englisches Heer unter dem Herzog von Port Dünkirchen an der Nordsee; das östreichische wurde von Jourdan bei Wattignies geschlagen und zurückgetrieben, das englische von Houchard bei Hondskoten. Nicht so glücklich waren Moreau und Hoche gegen den Herzog von Braunschweig und Wurmser bei Pirmasens und Kaiserslautern; aber ste wurden bald ansehnlich verstärkt und stürmten nun täglich auf die verschanzten Oestreicher, bis sie endlich durchbrachen und Preußen und Oestreicher über den Rhein znrückwarfen (letzte Tage Dez. 1793). Im Jahre 1794 griff Pichegru Westflandern an und siegte in mehreren Schlachten, der Prinz von Koburg aber wurde den 26. Juni von Jourdan bei Fleurüs entscheidend geschlagen. Beide drängten die Oestreicher vor sich her ‘ und zogen in Brüssel ein; Koblenz, Köln, Bonn u. s. w. fielen in die Ge- walt der siegenden Franzosen. Dugommier aber jagte die Spanier über die Pyrenäen und drang in Katalonien und den baskischen Provinzen vor; überall war die Republik siegreich, nur zur See triumphirten die Engländer und nah- men die französischen Kolonnen in den andern Erdtheilen weg. Fortsetzung des Krieges. Der Basler Frieden 5. April mit Preußen, Sl. Juli mit Spanien. Im Winter drang Pichegru über das Eks der Canäle und Ueberschwem- mungen in Holland ein und den 19. Januar 1793 waren die Franzosen in Amsterdam, und der Erbstatthalter entfloh nach England. Holland wurde nun eine batavische Republik nach dem Muster der französischen, die aber ihrer Mutter mit Geld, Menschen und Schiffen schwere Dienste thun mußte und viele ihrer Kolonien, namentlich das Cap und Ceylon an die Engländer verlor. Am Rheine ruhten die Waffen vom Winter bis Sept. 1795; denn Oestreich war

8. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 457

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
457 Moreau siegt bei Hohenlinden 3. Dez. 1800. Frieden von Luneville 9. Febr. 1801. Inzwischen war auch Moreau über den Rhein gegangen, besiegte den alten Feldzeugmeistcr Kray bei Engen, Mößkirch und Viberach, und drang bis über München vor. Ein Waffenstillstand brachte einige Ruhe, aber bald gingen die Oestreicher wieder über den Inn und lieferten Moreau bei Hohen- linden eine große Schlacht, in der sie vollständig geschlagen wurden, 3. Dez. 1800. Jetzt mußte Oestreich wieder nachgeben und d. 9. Febr. 1801 wurde zu Luneville der Friede abgeschlossen. Frankreich behielt seine Erobe- rungen wie im Frieden von Campo Formio, und die weltlichen Herren wur- den mit geistlichen Gütern entschädigt, und je mehr sie zu bedeuten hatten, um so reichlicher, denn Bonaparte suchte bereits in Deutschland Bundesge- nossen gegen Deutschland zu werben. Iwö'lstes Kapitel. Die Eroberungen der Engländer. So stund am Beginne des 19. Jahrhunderts die französische Publik triumphircnd da; Oestreichs qlte Macht war gedemüthigt, der deutsche Waffenruhm verloren, die alten Kaiserstädte Worms, Aachen, Speier, Trier, Köln, das Thor Deutschlands, Mainz, in der Gewalt der Franzosen; was' war zu hoffen bei einer Erneuerung des Krieges? Nur ein Volk blieb unbe- siegt, die Engländer; keine französische Flotte verließ den schützenden Hafen, ohne bald besiegt oder vernichtet zu werden, und nicht besser ging es den Spaniern und Holländern, seit sie Bundesgenossen der Republik waren. Die Engländer erweiterten ihr Gebiet in Ostindien durch neue Eroberungen; da nahmen sie Seringapatnam, die Hauptstadt des Reiches Mysore mit Sturm, und der letzte Sultan, Tippo Sahib, ein Bundesgenosse der Franzosen, verlor dabei das Leben. Auch Malta, das Bonaparte erobert und zum Stützpunkt der französischen

9. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 460

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
r~ ' - 460^ beginnende Alleinherrschaft mit königlichem Blute ein, wie vordem die Re- volutionäre ihre Republik. Vierzehntes Kapitel. Napoleon I., erblicher Kaiser der Franzosen. Der Senat ließ nämlich einen Beschluß ergehen, es sei für die Zu- kunft Frankreichs nothwendig, daß Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen werde, und die Urversammlungen wählten ihn zum Kaiser. Am 2. Dez. 1804 wurde er in Paris vom Papste gekrönt, unter den gleichen Cere- monien, wie einst Karl d. Gr., denn Napoleon wollte als dessen eigentlicher Nachfolger gelten. Jetzt sollten die Franzosen das erste Volk der Erde sein, und sein Herrscher der erste Fürst der Erde. Er unterschied das eigentliche Frankreich vom Kaiserreiche; ersteres reichte von den Pyrenäen bis an die Schelde und den Rhein, über den Jura bis an den Bielersee, und von Genf bis an die Rhonequellen; von Italien gehörte Savoyen, Genua, Pie- mont und Parma dazu. Das Reich ging weiter; die italienische Republik wurde in ein Königreich Italien verwandelt und Napoleon setzte sich wie einst der deutsche Otto I. in Mailand die eiserne Krone auf und sprach: „Wehe dem, der sie berührt!" Sein Stiefsohn Eugen Beauharnais (Jo- sephine, Tochter eines westindischen Pflanzers, Wittwe des republikanischen Generals, Napoleons kinderlose Gemahlin, war seine Mutter) wurde zum Thronerben und Vicekönig von Italien erklärt. Bald wurde das Reich noch weiter ausgedehnt; in ganz Europa sollte nur eine große Nation sein, alle anderen aber unter den Fittigen des französischen Adlers eines bescheidenen Glückes genießen. Deutscher Neichsdeputatiousbeschluß vom-10. Mai 180l. In denselben Tagen, in welchen der neue Cäsar seine Adler aufpflanzte, kamen die deutschen Stände endlich auch ins Reine, wie Deutschland vertheilt .

10. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 461

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
461 werden sollte; die Größeren verschlangen nämlich die Kleineren, und die weni- gen Ueberbleibsel konnten einem gleichen Schicksale nicht entgehen; von der Reichsverfassung aber blieben noch einige Namen. Das Erzbisthum Salzburg mit der Churwürde erhielt der Großherzog von Toscana, der sein Land als Königreich Hetrurien an Napoleon verloren hatte; Preußen bekam die Bisthü- mer Münster, Hildesheim, Paderborn und viele Abteien in Westphalen und Thüringen; an Baiern fielen die Bisthümer Würzburg, Bamberg, Augsburg, Freising und andere Abteien und Reichsstädte; Baden, Würtemberg Mid Hessen bekamen ebenfalls Abteien und Reichsstädte und die Churwürde. Der ehemals reichsunmittelbare Adel wurde unterthan, nur die weltlichen Herren mit dem Fürstentitel blieben noch einige zeitlang frei, die geistlichen verschwanden bis auf den Erzbischof von Mainz, den Erzkanzler des Reichs, der nach Regensburg versetzt wurde; von 47 Reichsstädten blieben noch 6: Augsburg, Nürnberg, Hamburg, Bremen, Lübeck und Frankfurt. Doch auch dieser Zustand des Reichs sollte nicht lange mehr dauern, die Art war schon erhoben, welche die tausendjährige Eiche niederstrecken sollte. Krieg Oestreichs, Rußlands und Englands. Ulm, Austerlitz, Trafalgar. Der, welcher Karls d. Gr. Krone trug, der Enkel des Rudolf von Habs- burg, der die Republik so standhaft und ehrenvoll, wenn auch unglücklich bekämpft hatte, Kaiser Franz Ii., ließ sich von dem Sohne der Revolution die Kaiserkrone nicht ohne Kampf vom Haupte reißen. Rußland verbündete sich mit ihm, aber sein Heer kam sehr langsam heran, England gab Geld, aber seine Macht reichte in Europa doch nicht weiter, als die Vierundzwanzigpfün- der seiner Linienschiffe. Im Herbste 1805 rückten die Oestreicher unter General Mack vor, aber nicht bis an den Rhein, sondern blieben in Ulm stehen zwischen der Donau und Iller. Napoleon eilte mit seiner gewohnten Schnelligkeit her- bei, von Hannover her rückte Bernadotte über das neutrale preußische Gebiet, dem General Mack in den Rücken; General Ney ging bei Elchingen über die Donau, Napoleon erstürmte den Michelsberg bei Ulm und der eingeschlossene Mack ergab sich den 17. Oktober mit 40,000 Mann kriegsgefangen; nur die Reiterei schlug sich unter Erzherzog Ferdinand nach Böhmen durch. Napoleon
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